Mitgliederversammlung freut sich über erfolgreiches erstes Jahrfünft.
Weikersheim. Man könnte es ganz kurz fassen: Alles super, weiter so. Doch die gut 100 Mitglieder des Freundeskreises, die es sich trotz prachtvollem Spätsommerwetter nicht nehmen ließen, an der 5. Mitgliederversammlung des Vereins teilzunehmen, wollten es natürlich etwas genauer wissen.
Nach seiner Begrüßung überließ Leonhard Sackmann, seit Gründung 1. Vorsitzender des Vereins, das Rednerpult im Wittenstein-Saal zunächst dem Hausherrn. „Einfach froh“ mache es ihn als Intendant des Hauses, einen so engagierten Förderkreis an seiner Seite zu wissen, so Johannes Mnich. Denn der Freundeskreis unterstütze die Initiativen des Hauses nicht nur als Publikum, durch Manpower bei allen wichtigen Events und durch die finanzielle Förderung, die auch in der kommenden Saison wieder einiges Zusätzliche ermöglicht, sondern trage auch intensiv zur Verwurzelung der Einrichtung in der Stadt und der Region bei. „Sie sorgen immer wieder für die Gewinnung und Bindung des wachsenden Publikums,“ so der Intendant unter anderem mit Blick auf das Schulabo und weitere Schulprojekte, die den Nachwuchs für die Kultur begeistern.
Norbert Beck, der als 1. stellvertretender Bürgermeister an diesem Abend die Kommune vertrat, überbrachte die Grüße von Gemeinderat und Bürgermeister Nick Schuppert. In voller Schönheit sei mit der TauberPhilharmonie „zur richtigen Zeit, am richtigen Ort mit den richtigen Leuten“ ein Traum verwirklicht worden. Trotz der schwierigen Pandemie-Jahre sei nicht zuletzt dank der Unterstützung des Freundeskreises der Abmangel „überschaubar“ – und die Einrichtung trage zur Identifikation mit der Region bei.
Unter dem Motto „Wir bringen Menschen zusammen“ waren die 28 Gründungsmitglieder im Oktober 2018 angetreten. Der Freundeskreis blieb diesem Motto treu und widmet sich mit seiner umfassenden Willkommenskultur – da werden schon mal Künstler oder Gäste mit Handicap abgeholt, gemeinsame Aktionen mit Schulen oder Vereinen organisiert, Programmhefte verteilt oder eine kleine Bewirtung auf die Beine gestellt – der Förderung der kulturellen Neugier und Bildung und damit der lebendigen Weiterentwicklung der attraktiven Lebensregion.
Seit der letzten Mitgliederversammlung erforderte die Anpassung des Freundeskreis-Geschäftsjahrs an die TauberPhilharmonie-Spielzeit viel Aufwand, wie Sackmann in seinem Tätigkeitsbericht erläuterte. Zur digitalen Mitgliederverwaltung und Schaffung einer aktuellen Kommunikationsplattform wurde ein mit spezieller Vereinssoftware ausgestatteter Laptop angeschafft. Zur weiteren Optimierung der Öffentlichkeitsarbeit ergänzte der Freundeskreis seine Ausstattung mit einem neuen Stehpult, das gemeinsam mit dem neuen Rollup dem Verein einen noch sichtbareren Auftritt garantiert. Gekonnt gestaltete neuen Flyer machen neugierig auf das Kultur- und Veranstaltungshaus und die Arbeit des Freundeskreises, und über die weiter entwickelte Homepage haben User Zugriff auf Presseartikel. Weitere Punkte kann der Verein wohl durch die im Februar vom Finanzamt genehmigte Absetzbarkeit des Mitgliedsbeitrags machen.
Mit viel Engagement fördert der Freundeskreis das musikalisch-soziale Engagement an den Schulen der Region: 40 Schülerinnen und Schüler aus fast ebenso vielen Schulen erlebten so die Hanke Brothers und die Jenaer Philharmonie. Im gemeinsamen Projekt mit Schulen und TauberPhilharmonie soll der „Kulturwald“ die Klimabilanz des Konzert- und Veranstaltungshauses weiter verbessern.
Das Ziel, Menschen zusammen zu bringen und Kultur erlebbar zu machen, setzt der Freundeskreis auch bei der finanziellen oder ganz praktischen Unterstützung von Menschen um, für die sonst ein Besuch von Konzerten und Events in der TauberPhilharmonie aus logistischen oder auch finanziellen Gründen nur schwer realisierbar wäre. Tatkräftig mit angepackt haben Mitglieder etwa beim Seniorennachmittag, dem MiMT-Festival oder dem Konzert für aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchtete Menschen.
Sehr zur Freude von Intendant Johannes Mnich genehmigte das Vorstandsteam für die Spielzeit 2023/24 ein Förderbudget von 30.000 Euro, was einige Jubiläumshighlights – ein „echtes Feuerwerk“ habe Mnich den Mitgliedern bei der Programmvorstellung präsentiert, so Sackmann – mit ermöglicht.
Leonhard Steigmeier, seit September 2021 2. Vorsitzender des Freundeskreises, widmet sich neben rechtlichen Fragen auch der Mitgliederverwaltung. Er kann dem Verein eine rasante Entwicklung bescheinigen: Nach nicht einmal fünf Jahren gehörten Ende August bereits 582 Mitglieder dem Freundeskreis an. Spätestens zum Jahreswechsel dürfte man damit die 600er-Marke überschreiten. Aktuell, so Steigmeier, kommen rund 90 Prozent der Freundeskreis-Angehörigen aus Baden-Württemberg, knapp 50 Personen leben in bayerischen Gemeinden, fast ein Dutzend im restlichen Bundesgebiet oder sogar im Ausland. In der Region stellt natürlich Weikersheim mit über 240 Mitgliedern den größten Anteil, und auch die benachbarte Kurstadt zeigt mit über 130 Mitgliedern großes Interesse.
Nachdem Schatzmeister Martin Rank einen von den Kassenprüfern Gerhard Schwarz und Norbert Beck als perfekt befundenen Kassenbericht vorgelegt hatte, beantragte Intendant Mnich die einstimmig erteilte Entlastung des Vorstands. Die Unterstützung des Freundeskreises bedeute ihm und seinem Team sehr viel, so Mnich: Das „wunderbare Grundrauschen“ und das Wissen um Unterstützung in Notfällen schaffe nicht nur Sicherheit bei der Programmplanung, sondern erhöhe auch die Freude an der Arbeit.
Als Dankeschön präsentierte Mnich der Freundeskreis-Versammlung nicht nur den neuen Imagefilm, sondern auch – Premiere! – die Aufnahmen eines rasanten Drohnenflugs über, in der und kreuz und quer durch die TauberPhilharmonie, bei dem sich der Pilot nicht scheute, zur Freude des Publikums auch mal unterm Flügel durch zu kreuzen. In heiterer Stimmung und bei leichter Jazzmusik ließen die Mitglieder ihre Versammlung in der Freundeskreis-Lounge im Foyer der TauberPhilharmonie nach- und ausklingen.
© Text: Inge Braune