Mit inzwischen fast 700 Mitgliedern – 688 waren es am Abend der 6. Mitgliederversammlung – hat sich der Freundeskreis der TauberPhilharmonie zum im weiten Umkreis größten Kulturförderkreis entwickelt. Nichts ging verloren vom Schwung der ersten Tage, als sich Ende 2018 75 Gründungsmitglieder zusammenschlossen, um für das noch im Bau befindliche und seinerzeit durchaus umstrittene Konzerthaus ein gutes Umfeld und Einbindung in Stadt und Region zu schaffen.
Die Mitglieder gestalten Willkommenskultur für die Künstler und Künstlerinnen ebenso wie für die aus nah und fern anreisenden Besucher. Sie kommen, wie der stellvertretende Vorsitzende Leonhard Steigmeier berichtete, nicht nur aus dem gesamten Main-Tauber-Kreis und angrenzenden Kommunen. Auch aus Crailsheim, Frankfurt, Heidelberg, Heilbronn, Künzelsau, Schwäbisch Hall, Stuttgart, Wiesbaden und Würzburg haben sich engagierte Kulturförderer dem Freunde-Verein angeschlossen.
Mit ihren Mitgliedsbeiträgen und zusätzlich durch sie aufgebrachten und eingeworbenen Spenden ermöglichen sie manches ansonsten kaum erreichbare Kulturerlebnis. Intendant Johannes Mnich verwies in seinem Grußwort unter anderem auf die Familienkonzerte mit Tobias Krell (Checker Tobi) und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, bei denen rund 1000 Kinder zu massiv ermäßigten Eintrittspreisen die Klassikwelt entdecken konnten.
Auf insgesamt rund 37.500 Euro belief sich 2023/2024 der Zuschuss des Fördervereins zur anlässlich des fünfjährigen Jubiläums besonders vielfältigen und hochkarätigen Spielzeit. Bereits genehmigt für die in gut zwei Wochen anlaufende neue Spielzeit ist ein 30.000 Euro-Zuschuss – ermöglicht durch einen ausgeglichenen Vereinshaushalt mit gutem Polster, auf den Kassierer Martin Rank verweisen konnte.
Die Kassenprüfer Norbert Beck und Gerhard Schwarz zeigten sich mit der aufgrund immens vieler Buchungen sehr anspruchsvollen Kassenführung hoch zufrieden und empfahlen der Versammlung die einstimmig erteilte Entlastung des gesamten Vorstands, aus dem Schriftführerin Beatrix Pommert – engagiertes Mitglied seit der ersten Stunde – nach langjährigem Engagement ausschied.
Ihren Part übernimmt Christiane Geier, die von der Versammlung ebenso einstimmig offen gewählt wurde wie die zur Wiederwahl für die dreijährige Amtsperiode angetretene übrige Vorstandschaft samt Beirat, die en bloc und offen in ihren Ämtern bestätigt wurden. Auch die vom Vorstand vorgeschlagene Satzungsänderung, die bei Bedarf eine maximal dreimonatige Amtszeitverlängerung ermöglicht, wurde einstimmig befürwortet.
Seitens der Stadt machte der 1. stellvertretende Bürgermeister Norbert Beck – Bürgermeister Nick Schuppert konnte anderer Verpflichtungen wegen nicht an der Versammlung teilnehmen – aus seiner Begeisterung für den Freundeskreis, die von ihm von Anfang an unterstützte TauberPhilharmonie, das „TauPhi“-Team und speziell Intendant Johannes Mnich kein Hehl. Es ist nicht nur Mnichs gekonnte und inspirierende Programmgestaltung, sondern auch dessen in der Ansprache beim Beethoven-Konzert zum Ausdruck gekommene sehr klare demokratische Haltung, für die Beck ausdrücklich dankte: „Die Demokratie ist nicht mehr so sicher, und um so wichtiger sind Menschen, die klare Worte finden“, so der stellvertretende Bürgermeister.
Zutiefst beeindruckt zeigte sich Beck auch knapp eine Woche nach dem Erlebnis des Saison-Abschlusskonzerts „Beethoven 9“. Über 180 Musizierende des durch den Weltjugend-Chor ergänzten Bundesjugendorchesters hatten da unter der Leitung des Komponisten Tan Dun die im Rahmen einer öffentlichen Generalprobe ermöglichte Uraufführung seines eigens fürs Beethoven-Jahr geschaffenen Werks „Choral Concerto Nine“ präsentiert. Noch bis zum Abschlusskonzert am 7. September beim Bonner Beethovenfest touren nicht nur die Musizierenden, sondern, wie Intendant Johannes Mnich ergänzte, von den Musizierenden aus der Weikersheimer Tauber gefischte Steine unter Tan Duns Leitung als Klangsteine durch Deutschland.
Insgesamt hat sich der Einsatz des Freundeskreises auf vielen Ebenen ausgezahlt, wie der Tätigkeitsbericht des 1. Vorsitzenden Leonhard Sackmann belegt, der den Verein seit seiner Gründung führt. Sackmann verwies auf die enorme Steigerung der Besucherzahlen – 2023/2024 wurden 17.000 Karten verkauft – und die Verdoppelung der Abo-Zahlen. Berichten konnte er von der gelungenen Weiterentwicklung des Homepage-Auftritts (Lutz Arnold konnte aus Termingründen nicht an der Versammlung teilnehmen) sowie der Professionalisierung der Auslagen am nun unter Leitung von Thomas Jahrmann (an diesem Abend verhindert) regelmäßig besetzten Präsentationsstand im Foyer durch Mitglieder von Vorstand und Beirat.
Auf sehr gutem Weg ist die von Axel Bähr (ebenfalls an diesem Abend entschuldigt) intensiv betriebene Einbindung von Kindergärten, Schulen und regionalen Musikgruppen. Insbesondere Pädagogen und die Elternschaft schätzen diese Förderung, die auch Familienkonzerte ermöglicht, sehr. Einig waren sich bei der 6. Mitgliederversammlung und dem geselligen Ausklang im Foyer alle Anwesenden darin, dass die TauberPhilharmonie seit der ersten Spielzeit eine echte Erfolgsgeschichte schreibt. Die Einrichtung bewähre sich nicht nur aufgrund ihrer jüngst auch vom Komponisten Tan Dun gelobten hervorragenden Akustik wegen als sehr gutes Konzerthaus, sondern auch immer wieder als Ort für vielfältige Gemeinschaft und „Haus für alle“.
Der auf drei Jahre gewählte Vorstand besteht aus Leonhard Sackmann (1. Vorsitzender), Leonhard Steigmeier (2. Vorsitzender), der neu gewählten Schriftführerin Christiane Geier, Kassierer Martin Rank sowie Thomas Jahrmann, Axel Bähr und Lutz Arnold, die für die Koordination der Standdienste, Schulprojekte und Homepage verantwortlich zeichnen. Einstimmig bestätigt wurden die Beiratsmitglieder Elmar Haas, Judith Koglin, Klaus Kornberger, Fabienne Laville-Isabey und Walburga Striffler.
© Text und Bilder: Inge Braune